„Ich sitze am Meer und träume“

Oder „Lebst du deine Träume oder träumst du dein Leben?“

Eine Adresse an den Leader in dir.

Am Tag nach meiner Ankunft auf Šolta, der Insel meiner Träume, habe ich mich in die Klippen gesetzt und das Meer beobachtet, meine Gedanken treiben lassen.

Das Wasser war unruhig. Zu unruhig für mich und meine Fähigkeiten, um schwimmen zu gehen.
Wahrscheinlich hätte ich es gekonnt, aber man(n) hat ja seine Ängste.

Mein Blick und meine Gedanken blieben dann an einer Gruppe von Klippen hängen, die vom Wasser immer wieder überspült wurden und unversehrt aus der Gischt auftauchten.

Diese gleichen Klippen hatten mir bei meinem letzten Aufenthalt vor zwei Jahren oft Halt gegeben, wenn ich vom Schwimmen im ruhigen Wasser müde wurde, jedoch an einem sehr stürmischen Tag wie eine Mauer gewirkt, an der sich das Meer gebrochen hat und meterhohe Gischt aufgeworfen wurde. Fast beängstigende Energien wurden freigesetzt, haben gegeneinander gekämpft.

Am nächsten Tag war die See wieder ruhig, die Klippen standen wie immer, vom Meer sanft umspült.

Wie sieht das für uns aus, die wir in einer Leader-Verantwortlichkeit stehen?

Nehmen wir auf der einen Seite das Bild der Klippe.
In ruhiger See/Umgebung kann die Klippe/der Leader Richtung und Halt geben.
Richtung für den Mitarbeiter, das Team, auf die sie zusteuern können, die ihrem Tun Sicherheit und Halt geben.

Werden die Zeiten rauer, kann der Fels, der sich den Wellen stellt, überspült wird und wieder aus der Gischt auftaucht Zuversicht vermitteln. Keine Sorge, wir lassen uns nicht unterkriegen und schaffen das.

Und sollte es wirklich stürmisch werden, ist es die Pflicht des Leaders, sich dem Sturm zu stellen, zu sich und seinem Team zu stehen und einen Schutzwall aufzubauen.
Der Leader, der nicht bereit dazu ist, für seine Ideen, seine Träume einzustehen, sie zu leben und dafür zu kämpfen, wird nie als solcher akzeptiert, wirkt wie Geröll oder Sand.
Von der Strömung fortgespült oder vom Winde verweht.

Ich habe im Übrigen später einen guten Kompromiss im Widerstreit mit meinen Ängsten gefunden.

Irgendwann habe ich mich auf den Felsen gesetzt und mich von der Gischt überspülen lassen, genossen und geträumt. Der Felsen hat nichts getan, doch er war da.

Und da sind wir dann bei einer der ureigenen Verantwortlichkeiten des Leaders.

SEI DA!

Zeige dich denen, die sich an dir ausrichten sollen!

Träume und lass sie sehen, dass du träumst!

Ermutige sie, daran mitzuwirken, deine Träume zur gemeinsamen Wirklichkeit zu machen und schaffe eine Atmosphäre, die vor Angst und Gefahr schützt.

Sei Führer nicht Treiber, Fels in der Brandung und nicht Geröll.

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